28.2. Abuko-Naturreservat

Montags und freitags morgen ist hier immer Assembly. Die Kinder stellen sich dann in Reihen auf, beten gemeinsam und singen die Nationalhymne. Es werden außerdem Ankündigungen gemacht und Ehrungen ausgesprochen. Diesen Morgen wurde für uns gesungen, weil wir in unseren traditionellen Kleidern gekommen sind. Wir seien jetzt richtige Afrikanerinnen. Wie passend, dass wir inzwischen auch afrikanische Namen haben Mariama und Oumie. Der ganze Kindergarten hat für uns gesungen: Two jolly friends, two jolly friends, all the way from Germany, all the way from Germany, they will forever be our friend, they will forever be our friends.

Die Klassenlehrerin von level 3 yellow, meiner Klasse, kam heute nicht und so hatte ich die Kinder zum ersten Mal den ganzen Tag alleine. Wir sind gemeinsam zum freitags Quiz gegangen und haben viel gesungen. Ich war für den Rest des Tages etwas heiser und sehr erschöpft.

Um 3, also um viertel vor 4, wurden wir von den beiden Handwerkern und einem Freund von ihnen mit seinem „Auto“ abgeholt um ins Abuko-Naturreservat zu fahren. Wegen des verspäteten Aufbruchs mussten wir ziemlich schnell durch den Park laufen, um dort nicht eingesperrt zu werden. Wir hatten einen guide, der uns immer wieder auf besondere Vögel oder Pflanzen aufmerksam gemacht hat. Die Krokodile haben sich leider nicht gezeigt, aber wir konnten Affen füttern und in einer Baumschaukel schaukeln.

In Gambia ist es wohl üblich ab und zu einfach die Vornamen zu nennen statt eines Gesprächs. Alle paar Minuten hat also einfach jemand „Linda“ gesagt und ich nenne dann ihre Namen, Ende der Unterhaltung. Wenn der Name zu oft gefallen ist, kommt die Frage: „Are you happy?“ und wir antworten dann  immer ganz brav, wie auch die Kinder im Kindergarten es lernen „Fine, fine thank you“. Die Antwort darauf ist wiederum  „Thank you“. Immer wenn wir über eine der Wurzeln im Park  gestolpert sind haben die 3 im Chor: „Sorry“ gesagt.

Im „Auto“ auf dem Weg zurück nach Brikama haben wir beide daraus einen Rap gemacht. Wir haben immer wieder unsere Namen gesagt und dann thank you“ oder fine, fine thank you“. Wir fanden das so witzig, dass wir weinen mussten vor lachen und uns fast in die Hose gemacht hätten. Unsere drei Begleiter haben sich einfach nur gefreut, dass sie uns so glücklich gemacht haben und haben einen weiteren sehr Gambia typischen Satz gesagt:“ It’s nice to be nice“. Immer wenn wir mal wieder richtig lachen wollen schauen wir uns jetzt an und sagen: „Linda, thank you“.

 

Wir wurden am market abgesetzt und haben dort noch unsere Einkäufe erledigt. Auf dem Weg zurück zum Kindergarten haben wir Teile der Familie Bass getroffen. Schön, dass man hier schon beim Einkaufen Menschen trifft, die man kennt.

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